Die Auswirkungen des Konflikts auf die Kinder

Right To Play ist äusserst besorgt über die jüngsten Gewaltaten in den palästinensischen Gebieten und Israel. Wir fürchten um die Sicherheit unserer Teams in Gaza und im Westjordanland und um die der Kinder, Jugendlichen, Lehrpersonen und Coaches, mit denen wir arbeiten. Der jüngste Waffenstillstand vom 21. Mai ist fragil und die Gewalttaten könnten nur allzu leicht wieder von vorne beginnen. Selbst wenn der Waffenstillstand hält, wird der Konflikt bleibende Auswirkungen auf die Bildung und die psychische Gesundheit der Kinder haben.

Right To Play arbeitet seit 2003 im Gazastreifen und im Westjordanland, um den Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung zu verbessern und psychosoziale Unterstützung für Kinder und Jugendliche zu leisten. Diese beiden Arbeitsbereiche wurden vom Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (UNOCHA) als kritische humanitäre Bedürfnisse für palästinensische Kinder identifiziert.

UNOCHA berichtet, dass seit dem 10. Mai 2021 bis zu 66 Kinder im Gazastreifen getötet und zahlreiche weitere verletzt wurden. Der Konflikt hat Wohnhäuser und Geschäfte zerstört und schätzungsweise 107'000 Menschen, darunter viele Kinder, zur Flucht gezwungen. 58 Schulen und Bildungseinrichtungen wurden zudem durch die Luftangriffe beschädigt.

"Es ist klar, dass es, solange die Gewalttaten andauern, überhaupt keine Bildung geben wird, weder als Präsenz- noch als Fernunterricht", sagt Jamil Sawalma, Country Director von Right To Play in den Palästinensischen Gebieten. "Wenn der Krieg zu Ende ist, werden die Kinder mit der Tatsache leben müssen, dass die Schulen nicht mehr sicher sind. Die psychologischen Schäden, die diese Krise verursacht hat, werden auch die Fähigkeit der Kinder mindern, sich an Lernaktivitäten zu beteiligen. Diese schädlichen Erfahrungen könnten die Kinder für den Rest ihres Lebens begleiten."

UNSERE REAKTION AUF DIE KRISE

Die Arbeit von Right To Play in den Palästinensischen Gebieten unterstützt die Bildung und das Wohlergehen von Kindern, insbesondere von jenen mit Lern- und Körperbehinderungen und in Krisen besonders gefährdet sind. Während des Konflikts bestand unsere unmittelbare Reaktion darin, mit lokalen Partnern zusammenzuarbeiten, um den Aufenthaltsort der Kinder in unseren Programmen ausfindig zu machen, Nachrichten und Informationen über sichere Evakuierungsprotokolle per SMS auszutauschen und den Kindern zu helfen, mit ihrer Notlage fertig zu werden.

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Unsere Arbeit in den Palästinensischen Gebieten hilft Kindern mit Behinderungen, Zugang zu Bildung zu erhalten und soziale Bindungen aufzubauen, die ihre psychische Gesundheit stärken.

Wir werden mit den Partnern vor Ort zusammenarbeiten, um den Wiederaufbau nach dem Konflikt gemäss ihren Bedürfnisse und den humanitären Prioritäten der Vereinten Nationen voranzutreiben. Diese schliesst die Förderung der psychischen Gesundheit der Kinder und die Wiederherstellung des Schulbetriebs mit ein.

Um die Geschwindigkeit und das Ausmass unserer Hilfe zu maximieren, benötigen wir den Beitrag von treuen Unterstützern wie Ihnen, damit Kinder und ihre Familien in den Palästinensischen Gebieten die dringend benötigte humanitäre Hilfe bekommen können.

Zu den wichtigsten anstehenden Aufgaben gehören:

  • Die Beurteilung des psychischen Gesundheitszustands von Kindern in den palästinensischen Gebieten und die Bereitstellung von "psychischer Erster Hilfe" unmittelbar nach dem Waffenstillstand.
  • Schaffung eines schnellen mobilen Einsatzteams, das vertriebene Kinder und Familien erreichen kann, um ihnen psychische Unterstützung und Hilfsmittel zur Bewältigung von Trauer, Verlust und Trauma zur Verfügung zu stellen.
  • Unterstützung des Hilfswerks der Vereinten Nationen (UNRWA) beim Wiederaufbau von Schulen, die während des Konflikts beschädigt und zerstört wurden.
  • Unterstützung von Kindern mit körperlichen Behinderungen, um ihre Hilfsmittel zu ersetzen, damit sie in die Schule zurückzukehren können.

Kein Kind sollte jemals um sein Leben oder seine Sicherheit fürchten oder unter einem dauerhaftes Konflikttrauma leiden müssen. Deshalb müssen wir alles, was in unserer Macht liegt tun, um die Kinder, ihre Familien und ihre Zukunft zu schützen. Ihre Unterstützung kann entscheidend dazu beitragen, dass sie sich von den Auswirkungen des Konflikts erholen.